Verbot von Jugendarbeit ist der falsche Weg

Der BJR kritisiert die Entscheidung, außerschulische Bildungsangebote zu untersagen

Der Bayerische Jugendring (BJR) bringt sein Unverständnis über das Verbot von Jugendarbeit in Bayern zum Ausdruck. Wie aus der neunten bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverord-nung hervorgeht, werden mit den neuen Corona-Beschränkungen Angebote der außerschuli-schen Bildung und damit auch Jugendarbeit im Dezember verboten. „Mit dieser Entscheidung sind Politik und Verwaltung auf dem Holzweg“, kritisiert BJR-Präsident Matthias Fack. „Dabei hat die Jugendarbeit in Bayern seit Pfingsten und bei den Ferienangeboten im Sommer und Herbst eigentlich bewiesen, dass sie ihre Angebote verantwortungsvoll und mit den gebotenen Vorgaben für Gesundheitsschutz und Hygiene gestalten kann.“

Nicht erst seit der SARS-CoV-2-Pandemie fordert der BJR einen Perspektivwechsel bei Politik und Verwaltung: „Kinder und Jugendliche leiden in besonderem Maße unter fehlenden sozialen Kontakten. Deswegen wäre es gerade jetzt umso wichtiger gewesen, ihre Interessen, Sorgen und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu berücksichtigen“, erklärt der BJR-Präsident. Sie seien keine Objekte, die in Schulen und Kitas aufbewahrt oder betreut werden müssen. „Kinder und Jugendliche brauchen geschützte Räume der Gemeinschaft und der Begegnung, in denen sie als Menschen wahrgenommen und gehört werden. Diese Räume hätte ihnen die Jugendarbeit auch im Dezember bieten können“, so Fack.

Der BJR weist darauf hin, dass gerade junge Menschen Austausch mit Gleichaltrigen brauchen. „Ich bin froh, dass die vor Kurzem diskutierte und absolut kontraproduktive ‚Ein-Kind-Regel‘ vom Tisch ist. Sie wäre ein zu starker Eingriff in die Rechte von Kindern und Jugendlichen gewesen“, erklärt Fack. Die neue Studie „Junge Deutsche 2021“ zeige, dass sich junge Generationen mehrheitlich solidarisch verhalten und die Corona-Regeln befolgen. „Daher ist es umso unver-ständlicher, dass nur Kinder bis 14 Jahre bei der Gesamtzahl von Kontakten unberücksichtigt bleiben. Jugendliche sind in der Lage, verantwortungsvoll mit der Situation umzugehen. Gerade jetzt hätten sie geschützte Räume gebraucht“, erläutert Fack.

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